Station 1: Essingen
harris und kurrle architekten, Stuttgart
Geokoordinaten: 48.805220, 9.792834
Am Anfang ist die Quelle: Tatsächlich liegt die östlichste der architektonischen „Stationen“ in unmittelbarer Nähe zum Ursprung des Flüsschens Rems. Die architektonische Intervention des Architekturbüros harris und kurrle aus Stuttgart findet sich prominent an der Landstraße von Lauterburg nach Essingen, direkt an einer Bushaltestelle und im Brennpunkt eines kleinen Steinbruchs. Auf der anderen Seite der Straße führt ein Weg in den Wald, in dem die Remsquelle liegt.
Das weiße Betonbauwerk der Stuttgarter Architekten besteht aus einer Treppe und einem anschließenden Gang, die mit dünn profilierten Wandungen gefasst sind. Nach knapp zwanzig Metern mündet das Gebilde in einen steil ansteigenden Pfad zum oberhalb gelegenen Remswanderweg, der auf diese Weise einen neuen, fast herrschaftlichen Einstieg bekommen hat.
Der weiße brückenähnliche Baukörper von Joel Harris und Volker Kurrle, der sich am ehesten als Aussichtspunkt auf das Steinbruchbiotop anbietet, entzieht sich gängigen Typologien und tritt mit seinem strahlenden Weiß in starken Kontrast zu Straße, Steinbruch und Wald. Die Verbesserung der bis dahin mehr als anspruchslosen Situation, die das elegante Objekt zweifellos bewirkt, gerät spätestens bei seiner bedingt sinnvollen Benutzung in einen gewissen Widerspruch zum materiellen Aufwand, den die Architekten hier getrieben haben.
Andreas Denk
Andreas Denk erforscht in seinem architektonischen Reisetagebuch die 16 „Stationen“ im Remstal und kommentiert die architektonischen Erzeugnisse, die die ungewöhnliche Gartenschau im Schwäbischen hervorgebracht hat. Die bisherigen Stationen finden sich hier:
Station 0: Im Remstal. Ein architektonisches Reisetagebuch
Remstal Gartenschau 2019
bis 20. Oktober 2019
Die meisten Gartenschauflächen sind zu jeder Zeit für die Gartenschau-Besucher geöffnet.
Weitere Informationen unter: www.remstal.de