Editorial

Bauboom auf der grünen Wiese

Es ist manchmal erstaunlich, was aus den höchsten politischen Kreisen zum Thema des Bauens zu vernehmen ist, so etwa kürzlich von Olaf Scholz, der auf einer Veranstaltung in Heilbronn von einem „Umdenken“ sprach, das hier stattfinden müsse. Auf den ersten Blick klingt dies vielversprechend und entspricht im Grunde dem, was seit Jahren auf unzähligen Architekturveranstaltungen diskutiert wird. Scholz versteht jedoch … Mehr lesen

Buch der Woche: Adaptive Re-Use

Unterschätzter Nachkriegswohnbau

Der Wohnraumbedarf steigt gerade in Städten oder am Stadtrand rapide. Zugleich wird immer deutlicher: Zersiedelung und Flächenverbrauch dürfen nicht weiter zunehmen, bestehende Infrastrukturen müssen besser genutzt werden. Insbesondere die oft locker gestreute und durchgrünte Bebauung von Nachkriegssiedlungen scheint daher prädestiniert, um durch Nachverdichtung neuen Wohnraum zu schaffen. Die Publikation „Adaptive Re-Use. Strategies for Post-War Modernist Housing“, herausgegeben von Maren Harnack, … Mehr lesen

Sozialräumliche Polarisierung in deutschen Städten

Wer wohnt wo?

von Nico Grunze Welche sozialräumlichen Trends sind in Deutschland zu erkennen und wie wirken sich diese auf verschiedene Quartiere in der Stadt aus? Wie kommt es zu einer Konzentration von armen Haushalten in bestimmten Stadtvierteln und einer Ballung sozialer Problemlagen? Aus städtebaulicher Perspektive ist es von zentraler Bedeutung, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, da Quartierseffekte oft in die Vererbung von … Mehr lesen

Buch der Woche: The Architects Collaborative TAC

Grope statt Gropius

Der Rückblick auf das Bauhaus langweilte Walter Gropius schon bald, nachdem er in die USA emigriert war. Er fand eine neue Berufung – oder die Berufung fand ihn: Eine Gruppe von sieben jungen Architektinnen und Architekten überzeugte ihn 1945 in Cambridge, ihrem neu gegründeten Kollektiv mit seiner Erfahrung Rückhalt zu verleihen. Damit war The Architects Collaborative (TAC) gegründet, das in … Mehr lesen

Buch der Woche: Leipzig. Architektur und Städtebau 1945 – 1976

Visionen aus der Schublade

Neben Berlin gehörte Leipzig vor dem Zweiten Weltkrieg mit rund 700.000 Einwohnern nicht nur zu den größten Städten des Deutschen Reiches, sondern nahm als Standort von Messe, Industrie und einer Universität eine bedeutende Stellung im Land ein. Während es unmittelbar nach dem Krieg vornehmlich galt, die stark zerstörten Teile Leipzigs wiederaufzubauen, ging es danach auch zunehmend darum, baulich und stadträumlich … Mehr lesen

Stadtentwicklung für das 21. Jahrhundert

Der Frankfurter Riedberg

Seit etwa zehn Jahren ist zu beobachten, dass sich internationale sowie interregionale Zuwanderung auf wenige Schwarmstädte und Metropolen konzentriert. Der Wohnungsmarkt ist dort stark angespannt, die Nachfrage oft viel höher als das Angebot. Mit Wohnungsneubau in Form von Nachverdichtung oder Stadterweiterungen wird versucht, das Wohnungsangebot zu erweitern und die Situation zu entspannen. Eines dieser Stadterweiterungsprojekte liegt im Frankfurter Stadtteil Riedberg, … Mehr lesen

Buch der Woche: Zukunftsbilder für die Neue Vahr

Potenzial Großsiedlung

Die Neue Vahr ist in den 1960er Jahren als typische Großwohnsiedlung in Bremen entstanden. Das Wohngebiet ist gut an die Stadt angebunden, die Versorgungssituation angemessen, der Wohnungsleerstand gering und der überwiegende Teil der Bewohner lebt gerne dort. Gegenüber anderen Siedlungen besteht also kein akuter Handlungs- oder Steuerungsbedarf. Dennoch sahen Vertreter der Wohnungswirtschaft und Verwaltung die Notwendigkeit, sich mit anstehenden Herausforderungen … Mehr lesen

Buch der Woche: Neue Heimat

Zeit für Utopien

„Unsere größte Sorge ist, dass einmal die Baukonjunktur abreißt.“ Gesagt hat das Heinrich Plett, vor genau 60 Jahren. Plett hatte für die ihm unterstellte Wohnungsbaugesellschaft ein Geschäftsmodell entwickelt, das neben Fremdfinanzierung vor allem auf dauerhaftes Wachstum und damit einhergehende stetig hohe Wohnungsnachfrage angewiesen war. „Mit Eigenkapital zu bauen, ist keine Kunst. Das kann jeder Dummkopf. Wir bauen unsere Häuser mit … Mehr lesen

Buch der Woche

Alte Fragen – Neue Heimat

Das gemeinnützige Wohnbauunternehmen „Neue Heimat“ hat wie kein anderes den Wohn- und Städtebau der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre hinein beeinflusst. Wenngleich man die städtebaulichen und architektonischen Ideale, die der wegweisende Immobilienkonzern verfolgte, heute mitunter kritisch betrachtet und auch der Untergang der Neuen Heimat 1987 ein Scheitern auf vielen Ebenen darstellte, möchte Michael Mönninger in seiner Publikation „Neue Heime … Mehr lesen

Buch der Woche: Neuperlach ist schön

Platten-Potential

„Neuperlach ist schön“ – wie zur stolzen Bestätigung dieses Titel-Statements wirkt die 700 Seiten starke und gefühlt fünf Kilo schwere Publikation wie eine Papier gewordene Manifestation besagter Münchner Großwohnsiedlung. Doch auch der Inhalt des Buches zeigt: Optimismus gegenüber der Weiterentwicklung von Plattenbauquartieren ist angesichts des Wohnungsmangels nicht nur notwendig, sondern bringt auch enormes entwerferisches Potential mit sich. Der monumentale Band, … Mehr lesen