Raumpolitische Betrachtungen am Bosporus

Von Gecekondu zu Gezi

Orhan Esen greift in seinem Beitrag beispielhaft zentrale Phänomene und Ereignisse der jüngeren urbanen Entwicklung Istanbuls heraus – ausgehend von drei raumpolitischen Erzählungen über Solidarität, Widerstand und Aufstand, die die Stadt von 1945 bis heute geprägt haben. Vom informellen Gecekondu-Modell über den Widerstand gegen die „urbane Transformation” bis hin zum Kampf um den Taksim-Platz, spiegeln diese Geschichten zugleich gesellschaftliche Fronten … Mehr lesen

Die Bauteilverwerter von Istanbul

Çıkmacıs

Der Architekt und Stadtforscher E. Onur Ceritoglu beschreibt im Rahmen seiner ethnografischen Feldforschung, die er von 2015 bis 2019 für seine Dissertation an der BTU Cottbus-Senftenberg mit dem Titel „Building Salvage: Reclaiming a Livelihood from the Excesses of Istanbul’s Mass Urbanization“ durchgeführt hat, wie die çıkmacıs (Schrottsammler oder Wiederverwerter) in Istanbul die Kreislaufwirtschaft mit Materialien aus dem Abriss von Gebäuden … Mehr lesen

Neu im Club: Medine Altiok Architektur, Zürich und Aachen

Eine Wanderin zwischen den Welten

Sanft fällt das Licht durch die zum arabesken Ornament gesetzten Klinker. Helle Sandtöne unterstreichen die südliche Anmutung des zurückhaltenden Baus auf dem Friedhof in Hamburg-Finkenried. Ein Wasch- und Gebetshaus hatte sich die muslimische Gemeinschaft, die in diesem Viertel mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmacht, schon länger gewünscht. Doch erst eine geplante Autobahntrasse quer über den alten Friedhof öffnete den … Mehr lesen

Ausstellung in der Architekturgalerie Berlin zum Atatürk Kulturzentrum

Recomposing AKM

Just vor ein paar Tagen haben die Abbrucharbeiten am Atatürk Kulturzentrum (AKM – Atatürk Kültür Merkezi) auf dem Istanbuler Taksim Platz begonen. Das 1969 errichtete und 1970 nach einem Brand wiederaufgebaute Bauwerk, entworfen von Hayati Tabanlıoğlu, ist seit 2008 nicht mehr in Betrieb und war seitdem dem Verfall ausgesetzt. Das Gebäude ist mit seiner Lage am östlichen Taksim Platz nicht … Mehr lesen

Buch der Woche: Architekturreiseführer Istanbul

Istanbul, wandelbar

Architekturreiseführer legen gemeinhin ihren Fokus auf feste Strukturen, auf Gebautes, Stabiles, Unverrückbares – seien es Gebäude berühmter Architekten, mit einer besonders weit zurückreichenden Geschichte, oder außergewöhnliche, besondere Bauten. Hendrik Bohle und Jan Dimog haben ihrem Architekturreiseführer zu Istanbul (DOM publishers) ein etwas anderes Kapitel angefügt: „Die Stadt als Bühne“ ist es betitelt und behandelt das Flüchtige, Ephemere, Fluide der Stadt. … Mehr lesen

editorial

der platz

Majdan, Tahrir, Taksim. Orte der Empörung, der Begeisterung, der Trauer, der Resignation. Orte einer Weltgeschichte. Majdan Nesaleschnosti, Maidān at-Taḥrīr, Taksim Meydanı. Drei Plätze mit drei großen und unendlich vielen kleine Geschichten, auf denen Tausende von Schicksalen einen Lauf genommen haben, den ein Mensch in seinem Leben nicht vorhersehen kann. Wendepunkte. Unbestritten sind es die Plätze, auf denen zuletzt große gesellschaftliche, … Mehr lesen

Zum Tod von Henning Larsen

Der Erleuchter

Henning  Larsen wurde 1925 im dänischen Weiler Opsund in der Nähe von Ringkøbing in Westjylland geboren. 1950 begann er an der Architectural Association in London Architektur zu studieren und war im Anschluss bei Arne Jacobsen in Kopenhagen tätig, parallel aber noch an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen eingeschrieben. In den frühen 1950ern folgten mit Stipendien finanzierte Reisejahre – unter … Mehr lesen

Texte zur Stadtentwicklung in der Türkei

Von Tarlabaşı zu Taksim

Die aktuellen Proteste in der Türkei entzündeten sich an städtebaulichen Planungen: Der Istanbuler Gezi-Park, der als eine der letzten Grünflächen der Stadt gilt, soll nach Plänen der türkischen Regierung mit einem Einkaufszentrum im Stil der Topçu-Kaserne, einer ottomanischen Militäreinrichtung aus dem 19. Jahrhundert, bebaut werden. Die Demonstrationen wie auch die gewaltsame Räumung des Parks und des angrenzenden Taksim-Platzes machen durchaus … Mehr lesen

TechnologieRegion Karlsruhe erinnert an Heinrich Hübsch

Ein Großer

Der Tod des Architekten und großherzoglichen Baudirektors Heinrich Hübsch (1795–1863) jährt sich in diesem Jahr zum 150. Mal. Diesen Anlass nimmt die TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) nicht nur, um eine Broschüre zum Werk von Hübsch vorzulegen, sondern mit rund zwanzig Führungen, Vorträgen und Gesprächsforen zwischen Bruchsal und Bühl an den prominenten Baumeister zu erinnern. Nach seinem Eintritt in die Bauschule Friedrich … Mehr lesen