editorial

zwischenrufe oder ohrfeigen?

Kaum jemand dürfte die Entwicklungen in den USA in den letzten Amtstagen Donald Trumps teilnahmslos verfolgt haben. Trumps aufwiegelnde Statements, die verletzte Eitelkeit eines Egomanen und der Starrsinn des alten Mannes, schließlich der Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol haben bei intensiven Beobachtern die ganze Gefühls­palette von Mitleid, Fassungslosigkeit bis Entsetzen aktiviert. Selbst bei Menschen, die sich eher als unpolitisch … Mehr lesen

Ein Streifzug während des Lockdown

Telemuseen

Während die Museen momentan vorsichtig wieder öffnen, werfen wir einen Blick zurück auf ihre Aktivitäten während der Schließzeit. Mit verschiedenen Online-Angeboten haben sie ihre Inhalte in die Öffentlichkeit getragen – und werden dies wohl auch weiterhin tun, da vorerst nur der Ausstellungsbetrieb wieder möglich ist, nicht jedoch Veranstaltungen. Wie also funktioniert ein digitales (Architektur-)Museum, das vorübergehend nicht mehr auf das … Mehr lesen

Architekturbiennale Venedig

Team „2038“ kuratiert Deutschen Pavillon

Zwei Monate lang geisterte die Meldung schon durch die Fachwelt, inzwischen hat das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sie auch offiziell verkündet: Der deutsche Beitrag auf der kommenden Architekturbiennale in Venedig wird kuratiert vom Team „2038“ um die Architekten Arno Brandlhuber, Olaf Grawert (beide Brandlhuber+) und Nikolaus Hirsch sowie den Film-Regisseur Christopher Roth. Die nicht mehr allzu ferne … Mehr lesen

Buch der Woche: Die Neugestaltung einer Metropolregion

Chancen und Potenziale

Noch bis zum 14. Oktober läuft im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt die Ausstellung „Rhein-Main: Die Region leben“. Die von Christian Holl, Felix Nowak und Kai Vöckler kuratierte Schau beleuchtet die Gegend zwischen den Großstädten Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt und Mainz, sowie den angrenzenden Odenwald und den Vogelsbergkreis, ihre gegenwärtige Situation als Metropolregion, ihre Probleme, Chancen und Potentiale. Nach Prognosen sollen … Mehr lesen

Buch der Woche: SOS Brutalismus

Verehrungswürdige Lebenszeichen

Schon vor etwa sechs Jahren hatte sich ein international besetztes Symposium in Berlin zum Ziel gesetzt, „Kriterien und Maßstäbe für die Bewertung der brutalistischen Architektur zu begründen und zu erproben.“ Dabei galt es auch, „rechtzeitig für diese bedrohte Baukultur eine sensible Wahrnehmung zu kultivieren.“ Versuchte man sich im Jahr 2012 einem „unübersichtlichen Phänomen anzunähern“, wie Ursula Baus in einer in … Mehr lesen

Buch der Woche: Frau Architekt

Endlich

Das Deutsche Architekturmuseum DAM wurde 1984 gegründet. Seitdem hat das Haus nach eigenen Angaben etwa 370 Ausstellungen gezeigt, von denen sich rund hundert einzelnen Architekten widmeten. Aber nur vier Ausstellungen zeigten das monografische Werk von Architektinnen –  vier Ausstellungen in 33 Jahren. Das ist, gelinde gesagt, nicht viel. Zumal inzwischen 53 Prozent der Architekturstudierenden in Deutschland Frauen sind. Unter den … Mehr lesen

Buch der Woche: Offenbach ist anders

Chabos wissen, wer der Babo ist

Seit dem deutschen Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig 2016 wissen wir, „Offenbach is almost alright“. Offenbach ist ganz in Ordnung also. Ausgangspunkt dieser zur These gemachten Aussage waren die Untersuchungen des Kuratorenteams Anna Scheuermann, Oliver Elser und Peter Cachola Schmal, die unter dem Eindruck der steigenden Flüchtlingszahlen das Potential Deutschlands als „Arrival Country“ zur Aufnahme all jener Vertriebenen ebenso beleuchteten … Mehr lesen

Mies van der Rohe Award 2017 entschieden

Ausbau ausgezeichnet

Die Europäische Kommission und die Fundació Mies van der Rohe haben am 12. Mai den Gewinner des Preises der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur 2017 – Mies van der Rohe-Preis – bekanntgegeben. Ausgezeichnet wurde das Projekt DeFlat Kleiburg in Amsterdam von NL Architects und XVW architektuur. Es handelt sich dabei erstmals nicht um einen Neubau, sondern um die Sanierung eines … Mehr lesen

Buch der Woche: Taut baut

Uneitle Verbeugung

Max Taut, 1884 in Königsberg geboren, ist unzweifelhaft eine der wichtigen Persönlichkeiten in der Deutschen Architekturgeschichte. Seit 1911 arbeitete er als selbständiger Architekt in Berlin, ab 1913 gemeinsam mit seinem älteren Bruder Bruno und Franz Hoffmann. Max Taut war Mitglied im „Arbeitsrat für Kunst“, den er 1918 mit anderen mitbegründete und er veröffentlichte ab 1919 Beiträge in der von Bruno … Mehr lesen

editorial

diagnose: retrograde utopie

Auf den ersten Blick brandaktuell, auf den zweiten jedoch ein sentimentaler Rückblick in die Vergangenheit: Der deutsche Pavillon bei der Architekturbiennale in Venedig ist wieder einmal selbst zum Ausstellungsstück geworden. Der deutsche Generalkommissar Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architektur Museums, ist mit seinem Kurator Oliver Elser und der Koordinatorin Anna Scheuermann grundsätzlich auf das vielsagende Oberthema „Reporting from the … Mehr lesen