Buch der Woche: Gion A. Caminada und Florian Aicher im Gespräch

Landjäger und Strickbau

Um die Architektur Gion A. Caminadas ist in den letzten zwanzig Jahren ein regelrechter Hype entstanden. Erste Publikationen der Bauten in Vrin, dem Heimatort des Architekten, reichte man sich in den frühen 2000er Jahren wie kostbare Schätze weiter – glücklich, wer eines jener Büchlein sein eigen nennen konnte. Rückblickend erscheint die damalige und an vielen Orten aufblühende Rückbesinnung auf lokale … Mehr lesen

Buch der Woche: Costa Smeralda

Zwischen Mimikry und 007

In „James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte“, dem zehnten Teil der legendären Filmreihe, gibt es die wunderbare Szene, in der Roger Moore als Agent 007 und Barbara Bach als Major Anya Amasova mit einem weißen Lotus Esprit aus dem Mittelmeer an den sardischen Strand fahren. Von Q, dem tüftelnden Erfinder des „Geheimdiensts ihrer Majestät“ mit allerlei technischen … Mehr lesen

Buch der Woche: Unbuilding Walls

Materialsammlung

Mauern können Umfriedung sein, Schutz vor dem Unbill der Umgebung bieten, das eigene Hab und Gut umhegen. Aber sie können auch Gefängnis sein für all jene, die nicht im Stande sind, sie zu überwinden. Ein solches war die Mauer, die Deutschland ab dem 13. August 1961 bis zu ihrer Öffnung 28 Jahre später trennte. Am 6. Februar dieses Jahres war … Mehr lesen

Buch der Woche: Fotografien von Klaus Kinold

Grammatik eines reichen Werks

Klaus Kinold, Jahrgang 1939, fotografierte schon während seines Architekturstudiums bei Rudolf Büchner und Egon Eiermann an der damaligen TH Karlsruhe. Als er sein Studium 1968 abschloss, wandte er sich gänzlich der Fotografie zu, fokussierte dabei mit dem Blick eines Architekten vor allem Gebautes. Man kann sich vorstellen, welch immenses Archiv in den letzten fünfzig Jahren angewachsen sein muss. Für den … Mehr lesen

Von den Pyramiden bis heute

Der Glaube an Größe

Die neu erschienene Publikation „Der Glaube an das Große in der Architektur der Moderne“ widmet sich den Megabauten der sechziger und siebziger Jahre und zeigt dabei die unterschiedlichen Denkansätze, nach denen man die gewaltigen Bauwerke konzipierte und gestaltete. Die Autorin Sonja Hnilica macht damit deutlich: Die schiere Größe in der Nachkriegsarchitektur wurde bislang zu Unrecht vernachlässigt. Für Verächter der großmaßstäblich … Mehr lesen

Der Stoff, aus dem die Stadt besteht

Oberfläche als Zeichen

Die Kunsthistorikerin Monika Wagner hat sich seit einiger Zeit einen Namen als Expertin für das Material in der modernen Kunst im Allgemeinen und der Architektur im Speziellen gemacht (siehe der architekt 6/17). Für ihr jüngstes Buch „Marmor und Asphalt. Soziale Oberflächen im Berlin des 20. Jahrhunderts“ hat sie sich drei Epochen vorgenommen, anhand derer sie die Relevanz des Materials für … Mehr lesen

Buch der Woche: Bauten und Projekte von Paul Böhm

Familie und Individuum

Wolfgang Pehnt ist ganz sicher einer der am besten informierten Experte bundesdeutscher Architektur und ihrer Geschichte. Eindrücklich unter Beweis gestellt hat er das in einer Vielzahl von Vorträgen und Publikationen, so dass es schwerfällt, einzelne herauszuheben. Benannt seien deshalb an dieser Stelle nur das wunderbar lesbare Buch „Deutsche Architektur seit 1900“ (DVA, 2005) und der präzise Beitrag zum opulenten Katalog … Mehr lesen

Buch der Woche: SOS Brutalismus

Verehrungswürdige Lebenszeichen

Schon vor etwa sechs Jahren hatte sich ein international besetztes Symposium in Berlin zum Ziel gesetzt, „Kriterien und Maßstäbe für die Bewertung der brutalistischen Architektur zu begründen und zu erproben.“ Dabei galt es auch, „rechtzeitig für diese bedrohte Baukultur eine sensible Wahrnehmung zu kultivieren.“ Versuchte man sich im Jahr 2012 einem „unübersichtlichen Phänomen anzunähern“, wie Ursula Baus in einer in … Mehr lesen

Buch der Woche: Welche Denkmale welcher Moderne?

Heterogenität als roter Faden

Zur Frage, wie wir mit dem Gebäudebestand der Nachkriegsmoderne umgehen, sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Publikationen erschienen. Die Tatsache, dass eine rein zeitstrahltechnische Erfassung eine Vielzahl von Bauten unter Denkmalschutz stellen würde, hat zur Diskussion geführt, dass eine qualitative Einordnung des umfangreichen Gebäudebestands dringlich ist. Um welche Bauten geht es also? Und wie lassen sie sich architekturhistorisch einordnen? Das … Mehr lesen

Buch der Woche: Offenbach ist anders

Chabos wissen, wer der Babo ist

Seit dem deutschen Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig 2016 wissen wir, „Offenbach is almost alright“. Offenbach ist ganz in Ordnung also. Ausgangspunkt dieser zur These gemachten Aussage waren die Untersuchungen des Kuratorenteams Anna Scheuermann, Oliver Elser und Peter Cachola Schmal, die unter dem Eindruck der steigenden Flüchtlingszahlen das Potential Deutschlands als „Arrival Country“ zur Aufnahme all jener Vertriebenen ebenso beleuchteten … Mehr lesen