Buch der Woche: Berlin – Babylon

Märkisch Mesopotamien

Die Parallelisierung zwischen dem modernen Berlin und dem altertümlichen Babylon ist ein gängiges Bild, das immer wieder in unterschiedlichen Kontexten aufgerufen wird. Gerade verfilmt Tom Tykwer unter dem Namen „Babylon Berlin“ und unter gewaltigem Aufwand die Kriminalreihe von Volker Kutscher, deren Handlung im Berlin der 1920er Jahre spielt. Zwar könnte man meinen, dass der Vergleich mit der babylonischen Hauptstadt auf … Mehr lesen

Buch der Woche: Architekturführer der Gegenwart im nördlichen Westfalen

Münster in 170 Beispielen

Das architektonische Geschehen in und um Münster seit 2006 belichtet ein Architekturführer, den die Berliner Autorin Anke Tiggemann verfasst hat.  Das vom BDA Münster-Münsterland herausgegebene Hochformat beginnt mit einführenden Texten des langjährigen Münsteraner Stadtbaurats Hartwig Schultheiß und einer Übersicht von Gunnar Pick über die Stadtbaugeschichte der zweitwichtigsten westfälischen Metropole. Ein Exkurs von Marlies Voss zur Genese des Prinzipalmarkts als Hauptstück … Mehr lesen

Buch der Woche: Snapshot

Nabelschau

Die beiden Brüder Ansgar und Benedikt Schulz sind zwei der aktivsten Architekten des Landes – nicht nur was ihre Bautätigkeit angeht. Beide leiten seit 2010 den Lehrstuhl für Baukonstruktion an der TU Dortmund, zudem publiziert das Brüderpaar regelmäßig. Zuletzt unter anderem das Lehrbuch „Perfect Scale“ zur Frage einer maßstabsgerechten Darstellung in der Architekturzeichnung. Seit Ende letzten Jahres liegt nun das … Mehr lesen

Buch der Woche: Die Schönheit des Alltäglichen

Urbane Textur

Es muss um 1970 herum gewesen sein, und für uns Kinder war es ein spannendes Spektakel: Unsere beschauliche Wohnstraße in Essen wurde gründlich umgekrempelt. Monatelang verwandelten Bagger, Hublader und Lkw die Straße in eine Mondlandschaft. Atlas, Caterpillar, Magirus-Deutz: Baufahrzeuge bestimmten das Bild. Kopfsteinpflaster, Kleinmosaik und Gaslaternen kamen raus, Asphalt, Betonstein und Elektroleuchten traten an ihre Stelle. Die ganz normale Modernisierung, … Mehr lesen

Buch der Woche: Lebensform Stadt

Unlustiges Taschenbuch

Im Januar 2016 fand am Starnberger See die Tagung „Lebensform Stadt“ statt. Subthema des gemeinsam vom Bund Deutscher Architekten und der Evangelischen Akademie Tutzing veranstalteten Diskussionsforums war damals „Der Mensch als unbekanntes Leitbild“ (siehe: der architekt 1/16, S. 72-75). Der Arbeitskreis Stadtplanung im BDA und die Evangelische Akademie konzipierten die zweitägige Veranstaltung als Abfolge von drei Begriffspaaren: „Gemeinsinn und Individualität“, … Mehr lesen

Buch der Woche: Palast der Republik

Verspätetes Plädoyer

Vor zehn Jahren waren die Abrissarbeiten am Palast der Republik in vollem Gange. Aus vorwiegend ideologischen Gründen hatte man im Bundestag gegen den Erhalt des als „Ballast der Republik“ bezeichneten Bauwerks gestimmt. „Dieser Teil der DDR-Geschichte hat keine Zukunft verdient“, argumentierte 2006 der damalige CDU-Abgeordnete Wolfgang Börnsen in einer Bundestagssitzung, in deren Verlauf die Aufschiebung des Abrisses von einer Mehrheit … Mehr lesen

Buch der Woche: Otto Bartning

Am Puls der Zeit

Im Rahmen des Pressegesprächs zur Eröffnung der Ausstellung „Otto Bartning. Architekt einer sozialen Moderne“ (siehe der architekt 2/17, S. 12-13) am 30. März dieses Jahres erzählten die Kuratorin Sandra Wagner-Conzelmann und der Darmstädter Architekturhistoriker Werner Durth begeistert von der Sichtung des Nachlasses des 1959 verstorbenen Bartnings. Fast entschuldigend fügten beide an, der nun vorliegende Ausstellungskatalog sei eigentlich nur ein Vorspiel … Mehr lesen

Buch der Woche: „Arch+“-Doppelausgabe über Vietnam

Ohne Leben keine Kultur

In der Regel besprechen wir an dieser Stelle Bücher, die Mitglieder der Redaktion unter verschiedenen Kriterien bemerkenswert finden. Etwa, weil sie die aktuelle Diskussion zu einem spezifischen Thema bereichern, weil sie inhaltliche Maßstäbe setzen oder besonders fein gesetzt sind, durch ihre Bebilderung oder ihre grafische Konzeption auffallen. In diesem Fall erscheint es angebracht, davon abzuweichen. Die seit einiger Zeit vorliegende … Mehr lesen

Buch der Woche: Bildungslandschaften

Verflechtungen

Durch den PISA-Schock im Jahr 2001 wurde in der Bundesrepublik eine breite Debatte über das Bildungssystem angestoßen. Die deutschen Schüler hatten damals im internationalen Vergleich so erschreckend schlecht abgeschnitten, dass eine Bildungsreform unvermeidlich schien. Im Zuge des Konjunkturpakets II (2009) sollten daher elf Milliarden Euro in die Sanierung und Verbesserung von Bildungseinrichtungen gesteckt werden. Die Diskussion über die Defizite und … Mehr lesen

Buch der Woche: Taut baut

Uneitle Verbeugung

Max Taut, 1884 in Königsberg geboren, ist unzweifelhaft eine der wichtigen Persönlichkeiten in der Deutschen Architekturgeschichte. Seit 1911 arbeitete er als selbständiger Architekt in Berlin, ab 1913 gemeinsam mit seinem älteren Bruder Bruno und Franz Hoffmann. Max Taut war Mitglied im „Arbeitsrat für Kunst“, den er 1918 mit anderen mitbegründete und er veröffentlichte ab 1919 Beiträge in der von Bruno … Mehr lesen