Buch der Woche: Two Sides of the Border

Linien kreuzen

An der Grenze entstehen die Konflikte – aber eigentlich reiche die Beziehung zwischen Mexiko und den USA doch viel weiter ins jeweilige Landesinnere. Das Konzept der Linie, der politischen Grenze tauge also nicht als Ausgangspunkt, um das alltägliche Netzwerk aus Menschen, Handel, Kultur, Bildung, Arbeit, Nahrung, Geld, Infrastruktur und Familie erfassen zu können. Im Grunde handle es sich doch um … Mehr lesen

Architekturfilmreihe „Traumhäuser“

Wie im Fernsehen

Wenn Architektur in den Populärmedien betrachtet wird, nehmen Architektinnen und Fachjournalisten dies meist ambivalent wahr. Das veranschaulicht etwa die Netflix-Serie „Die außergewöhnlichsten Häuser der Welt“, in der ausschließlich schrille Luxusvillen portraitiert werden, die sich hochvermögende Bauherren mitten im Nirgendwo errichten lassen. Mit zeitgemäßen Wohnformen und nachhaltiger Lebensweise hat dies meist wenig zu tun. Die Architekturfilmreihe „Traumhäuser“, die nun im Bayerischen … Mehr lesen

Buch der Woche: Boden für alle

Zwischen Renditeobjekt und Allmende

Wohnen wird immer teurer – seit Jahren, ja, seit Jahrzehnten. Zwei Binsen zum Einstieg. Soweit die Zahlen vorliegen, scheint noch nicht einmal die sonst so vieles auf unheilvolle Weise aus den Angeln hebende Pandemie daran etwas zu ändern. Ein Grund für diese fortwährende Preisspirale, da sind sich erstaunlich viele Akteure einig, ist unser Umgang mit dem Boden. Allein zwischen 2015 … Mehr lesen

Buch der Woche: Rechte Räume

Wege aus dem architektonischen Happyland

„Happyland“ nennt die Autorin Tupoka Ogette „den Zustand, in dem weiße Menschen leben, bevor sie sich aktiv und bewusst mit Rassismus beschäftigen“. Damit umschreibt sie in ihrem Buch Exit Racism „eine Welt, in der Rassismus das Vergehen der anderen ist. In Happyland wissen alle Bewohnerinnen und Bewohner, dass Rassismus etwas grundschlechtes ist, etwas, das es zu verachten gilt.“ Dazu kommt, … Mehr lesen

Buch der Woche: Luftschlosser

Gestern und morgen im Heute

Günter Zamp Kelp, 1941 im transylvanischen Bistritz geboren, war nach seinem Architekturstudium an der TU Wien gemeinsam mit dem Architekten Laurids Ortner und dem Maler Klaus Pinter von 1969 bis 1992 Teil der Architekten-Künstler-Gruppe Haus-Rucker-Co. Diese Gruppe erarbeitete sich im Laufe der Zeit einen nachgerade legendären Status innerhalb der Kunst- und Architekturwelt. Im Leipziger Verlag Spector Books hat Ludwig Engel … Mehr lesen

Bücher der Woche: Ischgl & Hinter den Bergen

Delirium Alpinum

Lifte stehen still, Hütten und Hotels sind geschlossen, die Einreisebestimmungen strikt: Die Skisaison 2020/21 fällt vorerst aus. Seit das Corona-Virus im März vom Hotspot Ischgl aus in die Welt getragen wurde, steht der Skitourismus unter strenger Beobachtung. Eine Fachkommission attestierte den Behörden jüngst schwere Versäumnisse im Krisenmanagement, während sich die befürchtete Einflussnahme der Tourismuswirtschaft nicht bestätigte. Indirekt hat der globalisierte … Mehr lesen

Buch der Woche: Landschaft als Aggregat

Mutation und Morphose

Günther Vogt ist einer der bedeutendsten Landschaftsarchitekten dieser Zeit. Der ziegelsteingroße Band, den er jetzt gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter an der ETH Zürich, Thomas Kissling, herausgegeben hat, sprengt den Rahmen jeder konventionellen Rezension. „Mutation und Morphose“ ist ein etwas übergroßer Band, der prallvoll mit Bildern und Texten aller Art ist. Seine assoziative Struktur vermeidet einen linearen Leseweg durch das … Mehr lesen

Buch der Woche: Europäische Stadtplätze des 21. Jahrhunderts

Platz machen

Noch in den 1980er Jahren gingen Fachleute davon aus, dass Fernsehen und die langsam aufkommenden Ideen von Computern und Internet das Interesse an öffentlichen Räumen in der Stadt sinken lassen werde. Die autogerechte Stadtplanung der Jahrzehnte zuvor hatte zudem dazu geführt, dass viele Plätze in europäischen Städten fast ausschließlich dem Automobil vorbehalten, nur mehr zum Parken genutzt und damit zur … Mehr lesen

Buch der Woche: Computer in der Architektur

Architekturmaschine

Zuerst „nur“ Zeichenmaschine, später auch Entwurfswerkzeug, inzwischen sogar Medium des Geschichtenerzählens und interaktive Plattform: In den vergangenen 60 Jahren ist der Computer zum integralen Bestandteil der Architektur geworden – und er wird sie auch in Zukunft weiter verändern. Teresa Fankhänel hat sich für einen Moment aus dem Strudel immer neuer technischer Errungenschaften gelöst, um in einer Ausstellung am Architekturmuseum der … Mehr lesen

Buch der Woche: Kunst am Bau in der DDR

Die Wandbild-Entmüdung

Ob am Berliner Alexanderplatz oder im Stadthallenpark in Chemnitz: noch heute ist das künstlerische Erbe der DDR vielerorts nicht zu übersehen. Die öffentliche Wahrnehmung war jedoch jahrelang von einer „Wandbild-Ermüdung“ oder tiefsitzenden Vorurteilen geprägt. Spätestens der Erfolg des im Januar 2020 in der Akademie der Künste abgehaltenen Symposiums „Kunst am Bau in der DDR – gesellschaftlicher Auftrag, politische Funktion, stadtgestalterische … Mehr lesen