Buch der Woche: Religion und Stadt

Gretchenfrage

Einst das bedeutendste Werk der Architektur – dann, nach und nach, abgelöst von Rathaus, Museum und Flughafen: der Sakralbau. Heute ist diese Bauaufgabe vor allem mit aufgeheizten gesellschaftlichen Debatten verbunden. Eine neue Kirche, während ringsum viele andere leer stehen, mit Mühe und Kreativität umgenutzt oder doch abgerissen werden? Eine Moschee in der Innenstadt, obwohl man glaubt, die jahrzehntelangen Provisorien in … Mehr lesen

Buch der Woche:

Schwimmbäder

Im diesjährigen Sommer jagt ein Hitzerekord den nächsten. Da erscheint für einige das türkisblaue Chlorwasser öffentlicher Schwimmbäder so verlockend wie nie. Für all die Architekturaffinen, die sich selbst nicht ins kühle Nass stürzen können, empfehlen wir die neue Publikation „Schwimmbäder“ von Matthias Oloew, die sich mit der 200-jährigen Geschichte des Bäderbaus beschäftigt. Es liege „einiges im Argen“ bei der „Betrachtung … Mehr lesen

Buch der Woche: Die Industriearchitektur Albert Kahns

Architektonischer Fordismus

Geschichte wird gemacht. Darauf haben in der Vergangenheit viele hingewiesen. Dinge passieren zwar mehr oder minder einfach so, ob und wie sie rezipiert werden, darüber entscheiden jedoch Einzelpersonen oder schlicht der Zufall. Der Architekt Albert Kahn ist in diesem Kontext eine Art Paradebeispiel für die Wirkmächtigkeit Einzelner. In den 1920er-Jahren wird seine Industriearchitektur von den Apologeten des Neuen Bauens in … Mehr lesen

Buch der Woche: Critical Care

Anschlussfähig

Der Klimawandel ist lange bekannt. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es von John Tyndall erste Berechnungen zu Treibhauseffekten, in den 1960er- und 1970er-Jahren verdichten sich die Warnungen, etwa von Michail Iwanowitsch Budyko und Wallace Broecker, der Mensch trage einen gewichtigen Teil zu diesen Effekten bei. Fanden Forscher in dem 1990 veröffentlichten ersten Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschuss über den Klimawandel … Mehr lesen

Buch der Woche: Wohnungsbau in Mexiko

Zwischen Traum und Albtraum

Bauhaus überall. So auch in der Stuttgarter ifa-Galerie, die seit dem 11. April die Ausstellung „Häuser für alle. Wohnungsbau in Mexiko“ präsentiert. Der Zusammenhang zwischen dem lateinamerikanischen Land und dem 100. Geburtstag der 1919 in Weimar gegründeten Architekturschule wirkt auf den ersten Blick etwas konstruiert: Hannes Meyer, von 1928 bis 1930 Direktor des Bauhauses, wurde 1939 zum Leiter des neugegründeten … Mehr lesen

Architektur Galerie Berlin zeigt Ausstellung zu Heike Hanada

Metamorphosen

Die Architektur Galerie Berlin eröffnet am 9. Mai die Ausstellung „Heike Hanada. Metamorphosen“ und verortet darin die Arbeit der deutschen Architektin und Künstlerin im Spannungsfeld zwischen künstlerischem Eingriff und architektonischer Wirklichkeit. Materielles und Immaterielles werden laut Ausstellungsankündigung gewissermaßen einer forschenden Verwandlung unterzogen, einer Metamorphose, welche die diversen Beziehungen zwischen „archetypischer Monumentalität“ und „räumlicher Auflösung“ in ihren Werken thematisiert. Dabei sollen … Mehr lesen

Buch der Woche: Downtown Denise Scott Brown

Ping-Pong Partnerschaft

Sehr lange hat Denise Scott Brown auf ihre erste Solo-Ausstellung warten müssen. Erst im letzten November öffnete das Architekturzentrum Wien schließlich seine Pforten für eine große Schau ihres umfangreichen Schaffens in Architektur, Architekturtheorie und Stadtplanung, die bis vor wenigen Wochen zu sehen war. Was davon bleibt, ist der Katalog der Ausstellung, der unterhaltsam und bildreich in das Leben und Werk … Mehr lesen

Buch der Woche: Eventisierung der Stadt

Konfetti und Kommerz

Die Stadt ist immer mehr ein Schauplatz von Ökonomisierung – das konstatieren Soziologen bereits seit Jahrzehnten. Neben der zunehmenden Privatisierung und Kommerzialisierung wird dabei auch auf die Eventisierung der Stadt hingewiesen: Gemeint ist die Entwicklung einer Eventkultur, im Rahmen derer Ereignisse und Erlebnisse eine immer größere Rolle spielen und auch als Teil eines unternehmerisch denkenden Stadtmarketings geschaffen, gelenkt und gefördert … Mehr lesen

Buch der Woche: Zukunftsbilder für die Neue Vahr

Potenzial Großsiedlung

Die Neue Vahr ist in den 1960er Jahren als typische Großwohnsiedlung in Bremen entstanden. Das Wohngebiet ist gut an die Stadt angebunden, die Versorgungssituation angemessen, der Wohnungsleerstand gering und der überwiegende Teil der Bewohner lebt gerne dort. Gegenüber anderen Siedlungen besteht also kein akuter Handlungs- oder Steuerungsbedarf. Dennoch sahen Vertreter der Wohnungswirtschaft und Verwaltung die Notwendigkeit, sich mit anstehenden Herausforderungen … Mehr lesen

Buch der Woche: Max Bill und die Architektur der HfG Ulm

Ganz im Geiste Ulms

Neben dem Bauhaus, das derzeit landauf, landab mit mal mehr mal weniger, relevanten Bezügen gefeiert wird, haben einige anderen Schulen einen tatsächlich stilbildenden Einfluss auf die Entwicklung hiesiger Architektur- und Gestaltungsdiskurse geübt. Eine davon ist unbestritten die Hochschule für Gestaltung in Ulm – kurz HfG. Auf zwei Ebenen war und ist die HfG Ausdruck eines neuen, grundlegend durchgelüfteten Deutschlands nach … Mehr lesen