Die globale Erdung

Terrestrische versus libertäre Ethik

Von Stephan Trüby In rhythmischen Abständen erwachen Architektur und Stadtplanung, erwachen Architektinnen und Stadtplaner aus dem verdienten Erholungsschlaf künstlerischer Autonomiediskurse über gutes und schlechtes Bauen, um sich in einem Wachzustand von Gut-Böse-Debatten wiederzufinden, so der Architektur- und Kulturtheoretiker Stephan Trüby. Auch derzeit werde wieder Morgentoilette aller Orten verrichtet: Moral-, Ethik-, Gerechtigkeits- und Verantwortungsfragen durchziehen den Architekturdiskurs in einer enervierenden Weise, … Mehr lesen

Für eine radikaldemokratische politische Ethik in der Architektur

Bauen in Bewegung und Selbstreflexion in Kooperation

Von Gabu Heindl Angesichts heutiger wirtschaftlicher und ökologischer Krisen hat sich in der Architektur, sowohl in der Praxis als auch im Diskurs, ein wiedererwachtes Problembewusstsein verbreitet. Die Klimakatastrophe, die Wohnungskrise, die sich offensichtlich steigernde ungerechte Ressourcen- und Raumverteilung wirken sich in der Architektur aus: Eine ethische Ausrichtung ist zurück, Architekturschaffende suchen nach dem Sozialen, Werthaltigen und Richtigen. Studierende fragen sich, … Mehr lesen

Gespräche mit Susanne Wartzek

Vor dem Bauministerium

Für dieses Gespräch spazieren BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck und Die Architekt-Redakteurin Elina Potratz am Amtssitz des neuen Bauministeriums in der Krausenstraße in Berlin-Mitte vorbei. Während die Architektur des ehemaligen Großhandels- und Bürokomplexes, der 1909 bis 1914 nach Entwürfen des Architekten Friedrich Kristeller entstand, eher unscheinbar daherkommt, ist die Nutzungsgeschichte umso brisanter. Das Gebäude war im Nationalsozialismus seinen jüdischen Besitzern entrissen worden, … Mehr lesen

Neu im Club: Jan Keinath und Fabian Onneken, KO / OK Architektur

Ein Gefühl für den Raum vermitteln

Für das Interview mit Fabian Onneken und Jan Keinath von KO / OK Architektur musste zunächst entschieden werden, an welchem der zwei Standorte – Leipzig oder Stuttgart – das Treffen stattfindet. Die Wahl fiel schließlich auf das Leipziger Büro, das sich in einem ehemaligen Gewerbebau im einstigen Industriestadtteil Plagwitz befindet. Die Räume atmen hier noch jene charmante Atmosphäre des Unfertigen und Nutzungsoffenen, … Mehr lesen

Tatort

Mehr Sein als Schein

Wieder suchen wir ein Bauwerk, das eine besondere Rolle in der Architekturgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielt oder gespielt hat – sei es durch eine besondere Eigenschaft, eine ungewöhnliche Geschichte oder eine spezifische Merkwürdigkeit. Lösungsvorschläge können per Post oder E-Mail (redaktion[at]die-architekt.net) an die Redaktion gesandt werden. Unter den Einsenderinnen und Einsendern der richtigen Antwort verlosen wir ein Buch. … Mehr lesen

Buch der Woche: Kinder der Moderne

Poetischer Schleier

„Es war halt, wo wir wohnten“, sagt Helga Zumpfe über ihr Elternhaus, das kein geringeres ist als das von Hans Scharoun entworfene Haus Schminke in Löbau (1933). Die Frage, wie das Wohnen in Inkunabeln der Moderne ablief, als diese noch nicht musealisiert oder touristisch erschlossen waren, trieb das kanadische Paar Julia Jamrozik und Coryn Kempster im Wohnmobil durch Europa. Sie … Mehr lesen

Rheinzink

Von Rezyklaten und städtischen Minen

BDA-Partner Rheinzink produziert seit den 1960er-Jahren Halbzeuge und Produkte aus Zinkblech im nordrheinwestfälischen Datteln. Wie es das Unternehmen mit der Nachhaltigkeit hält, dazu stellen sich Dr. Marianne Schönnenbeck, Konzernbeauftragte der Grillo-Gruppe, und Katrin Czimczik aus dem Marketing von Rheinzink unseren Fragen. Frau Schönnenbeck, welche Rohstoffe werden in der Fertigung bei Rheinzink eingesetzt? Wo kommen sie her? Marianne Schönnenbeck: Wir reden … Mehr lesen

Buch der Woche: Das Garagenmanifest

Erlebte Räume

Während in der Mitte der deutschen Hauptstadt eine Schlosshülle mit zweifelhaften Inschriften und in Teilen mindestens zweifelhaften Finanziers als museales Forum dienen soll, wird immer mehr klar, welch unfassbare Verschwendung von Ressourcen hier vonstatten gingen: gedankliche, materielle und geschichtliche. Schmerzlich wird deutlich, wie gut die inzwischen zwanzig Jahre zurückliegende Zwischennutzung des Palasts der Republik war, der hier einst stand. Der … Mehr lesen

Buch der Woche: Flämische Architektur

Feier der Teilhabe

Der Sänger Stromae ist ein gutes Beispiel für Vielschichtigkeit und Missverständnisse, die sich durch Brüche ausdrücken: Seine heiteren, zwischen Hip Hop, modernem Chanson und Electro changierenden Melodien täuschen, gerade wenn man des Französischen nicht mächtig ist, über die Ernsthaftigkeit der Themen hinweg, die er in seinen Texten behandelt. Soziale und ökonomische Zwänge, die wir im Tanzen verdrängen, das Aufwachsen ohne … Mehr lesen

BDA Bund

Auslobung Bauherrenpreis 2022

Der BDA lobt gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW den Bauherrenpreis 2022 aus. Er wird seit mehr als drei Jahrzehnten vergeben und ist in der Fachwelt als wichtigster Preis im Bereich des Wohnungsbaus in Deutschland anerkannt. Das zentrale Ziel des Preises besteht darin, das verantwortungsvolle Bemühen der Bauherren zur Schaffung von bezahlbaren Wohnungen in … Mehr lesen