Buch der Woche: Das Garagenmanifest

Erlebte Räume

Während in der Mitte der deutschen Hauptstadt eine Schlosshülle mit zweifelhaften Inschriften und in Teilen mindestens zweifelhaften Finanziers als museales Forum dienen soll, wird immer mehr klar, welch unfassbare Verschwendung von Ressourcen hier vonstatten gingen: gedankliche, materielle und geschichtliche. Schmerzlich wird deutlich, wie gut die inzwischen zwanzig Jahre zurückliegende Zwischennutzung des Palasts der Republik war, der hier einst stand. Der … Mehr lesen

Buch der Woche: Flämische Architektur

Feier der Teilhabe

Der Sänger Stromae ist ein gutes Beispiel für Vielschichtigkeit und Missverständnisse, die sich durch Brüche ausdrücken: Seine heiteren, zwischen Hip Hop, modernem Chanson und Electro changierenden Melodien täuschen, gerade wenn man des Französischen nicht mächtig ist, über die Ernsthaftigkeit der Themen hinweg, die er in seinen Texten behandelt. Soziale und ökonomische Zwänge, die wir im Tanzen verdrängen, das Aufwachsen ohne … Mehr lesen

BDA Bund

Auslobung Bauherrenpreis 2022

Der BDA lobt gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW den Bauherrenpreis 2022 aus. Er wird seit mehr als drei Jahrzehnten vergeben und ist in der Fachwelt als wichtigster Preis im Bereich des Wohnungsbaus in Deutschland anerkannt. Das zentrale Ziel des Preises besteht darin, das verantwortungsvolle Bemühen der Bauherren zur Schaffung von bezahlbaren Wohnungen in … Mehr lesen

Buch der Woche: Wohnbauten von Oskar Pixis in München

Ins Licht!

Architektur ist nie das Werk Einzelner. Je größer die Bauaufgaben, desto umfänglicher die Teams, die sie bewältigen, desto mehr Mitarbeitende in den Büros. In der Rezeption aber wird all das immer wieder verkürzt. Die Gründerinnen und Gründer der Büros stehen dabei im Fokus, ihr Team rückt in den Hintergrund. Was heute gilt, war auch früher schon so. Eine von Rainer … Mehr lesen

der architekt 6/21

geheimnis im gewöhnlichen

zum romantischen in der architektur Die Romantik um 1800 war eine Epoche des Übergangs und des Umbruchs. Die normative Architekturtheorie wurde von einer empfindsamen Architekturästhetik abgelöst, Empfindung und Einbildungskraft der Betrachtenden standen im Mittelpunkt. Und auch heute leben wir in einer Zeit des Wandels. Man spricht vom „Fall des Zeitregimes der Moderne“, die Aufmerksamkeit für Modernisierungsprozesse, Fortschritt und Zukunft nimmt … Mehr lesen

editorial

die späteste moderne

Als der Intercity-Express (ICE) Ende Mai seinen 30. Geburtstag feierte, brandete in journalistischen Rückblicken und sozialen Netzwerken eine Welle der Nostalgie auf. Die Zukunft, die der Innenraum des ICE 1 mit seinen beigen Sitzpolstern und blass-violetten Lehnen sowie den zum Teil mint-grünen Wandverkleidungen anno 1991 versprach, wirkte clean und gemütlich zugleich. Indirekt mitgefeiert wurde zu diesem Jubiläum auch das Ziel … Mehr lesen

Fragmente aus Gesprächen

Das Romantische in der Architektur

Intro/Motiv (Uwe Schröder): Um es gleich herauszusagen und Missverständnissen vorzubeugen: Das, worum es im Nachfolgenden gehen soll, hat nicht viel mit der Bedeutung zu tun, die wir heute dem „Romantischen“ in der Alltagssprache beimessen – etwa der Sentimentalität eines Gefühlsüberschusses –, selbst dann nicht, wenn der ursprüngliche sprach- und kulturgeschichtliche Inhalt darin noch nachwirkt. Es geht in diesem Versuch über … Mehr lesen

Uwe Schröder im Gespräch mit Maximilian Liesner und Elina Potratz

Eine lebbare Form des Romantischen

Die Romantik und das Romantische waren immer auch eine Gegenbewegung zu Entwicklungen, die als „entzaubernd“ wahrgenommen wurden: die Säkularisierung, die Industrialisierung, der Kapitalismus. All diese Entwicklungen sind inzwischen noch viel weiter fortgeschritten – sind es heutzutage noch die gleichen Motive oder Gegenbilder, die eine romantische Weltsicht ausmachen? Heute sind es andere, aber vergleichbare Themen wie der Klimawandel oder die Globalisierung, … Mehr lesen

Gottfried Semper (1803 – 1879)

Die Wahrheit der Bekleidung

Wahrheitsfindung ist schwer in turbulenten Zeiten, wenn große Teile der Gesellschaft weder von den Äußerungen ihrer politischen Repräsentanten noch von den Medien der Meinungsbildung Orientierung erwarten können. Das war schon um 1800 der Fall, als glühende Anhänger der Revolutionsbewegungen sich von ihren Führern verraten fühlten. Sie begannen zu zweifeln, ob Vernunft, von den Denkern der Aufklärung zum wichtigsten Vermögen der … Mehr lesen

Aldo Rossi (1931 – 1997)

Das Romantische? Ein exaltierter Rationalismus

Im April 1967, nicht einmal ein Jahr nach der Veröffentlichung seines berühmten Buches „Die Architektur der Stadt“ bei Marsilio Editori,(1) gibt Aldo Rossi in der Buchreihre „Polis“ im selben Verlag die italienische Ausgabe des Manuskripts von Étienne-Louis Boullée „Architecture. Essai sur l’Art“ heraus.(2) Schon vor der Erscheinung des Meilensteins der neuen rationalen Theorie der städtischen Architektur arbeitete er bereits an … Mehr lesen