Buch der Woche: Eigenwillige Eigenheime

Viel ist nicht genug

Wer sich grundlegend mit Humor befasst, weiß: Quatsch ist eine ernste Sache. Und so ist auch Turit Fröbes Arbeit, die seit nunmehr zwanzig Jahren andauert, zu verstehen. Die Architekturhistorikerin und Urbanistin sagt: „Humor hilft.“ Was für fast jede Lebenslage gilt, hat auch mit Blick auf Architektur seine Richtigkeit. Im Februar 2001 begann Fröbe Bilder von Architekturen zu sammeln, die sich … Mehr lesen

Buch der Woche: Boden für alle

Zwischen Renditeobjekt und Allmende

Wohnen wird immer teurer – seit Jahren, ja, seit Jahrzehnten. Zwei Binsen zum Einstieg. Soweit die Zahlen vorliegen, scheint noch nicht einmal die sonst so vieles auf unheilvolle Weise aus den Angeln hebende Pandemie daran etwas zu ändern. Ein Grund für diese fortwährende Preisspirale, da sind sich erstaunlich viele Akteure einig, ist unser Umgang mit dem Boden. Allein zwischen 2015 … Mehr lesen

Buch der Woche: Rechte Räume

Wege aus dem architektonischen Happyland

„Happyland“ nennt die Autorin Tupoka Ogette „den Zustand, in dem weiße Menschen leben, bevor sie sich aktiv und bewusst mit Rassismus beschäftigen“. Damit umschreibt sie in ihrem Buch Exit Racism „eine Welt, in der Rassismus das Vergehen der anderen ist. In Happyland wissen alle Bewohnerinnen und Bewohner, dass Rassismus etwas grundschlechtes ist, etwas, das es zu verachten gilt.“ Dazu kommt, … Mehr lesen

Buch der Woche: Luftschlosser

Gestern und morgen im Heute

Günter Zamp Kelp, 1941 im transylvanischen Bistritz geboren, war nach seinem Architekturstudium an der TU Wien gemeinsam mit dem Architekten Laurids Ortner und dem Maler Klaus Pinter von 1969 bis 1992 Teil der Architekten-Künstler-Gruppe Haus-Rucker-Co. Diese Gruppe erarbeitete sich im Laufe der Zeit einen nachgerade legendären Status innerhalb der Kunst- und Architekturwelt. Im Leipziger Verlag Spector Books hat Ludwig Engel … Mehr lesen

Buch der Woche: Europäische Stadtplätze des 21. Jahrhunderts

Platz machen

Noch in den 1980er Jahren gingen Fachleute davon aus, dass Fernsehen und die langsam aufkommenden Ideen von Computern und Internet das Interesse an öffentlichen Räumen in der Stadt sinken lassen werde. Die autogerechte Stadtplanung der Jahrzehnte zuvor hatte zudem dazu geführt, dass viele Plätze in europäischen Städten fast ausschließlich dem Automobil vorbehalten, nur mehr zum Parken genutzt und damit zur … Mehr lesen

Buch der Woche: Architekturführer Frankfurt 1970–1979 und 1980–1989

Architektur als kulturelle Praxis

Wilhelm Opatz, 1962 geboren und studierter Innenarchitekt, führt mit Natalie Opatz in Frankfurt eine Kommunikationsagentur. Er ist ein guter Kenner der Architekturszene am Main und gibt seit 2014 im Zweijahrestakt gemeinsam mit dem Verein „Freunde Frankfurts“ eine bemerkenswerte Reihe von Architekturführern heraus. Die Bände „Frankfurt 1950–1959“ (vergriffen) und „Frankfurt 1960–1969“ erschienen noch im schweizerischen Niggli-Verlag, „Frankfurt 1970-1979“ und das nun … Mehr lesen

Buch der Woche: Werkverzeichnis Dieter Rams

Zivilisationskritiker

Im Vergleich zum Ansehen des zersplitterten Unternehmens Braun genießt der für das Erscheinungsbild der Marke lange Jahre verantwortliche Designer heute ein beachtliches Renommee. Dieter Rams, in diesem Jahr 88 geworden, wurde unter anderem 2018 mit einem feinen Film von Gary Hustwit geehrt, Bilder seiner teilweise sechzig Jahre alten Entwürfe sind auf den like-affinen Social-Media-Plattformen ein Garant für hohe Klickzahlen, Anfang … Mehr lesen

Buch der Woche: Architektur in der Epoche der Kybernetik

Werkzeug unserer Zeit

„Die Maschine ist das Werkzeug unserer Zeit“, schreibt Konrad Wachsmann 1959 in seinem zum Standardwerk gewordenen Buch „Wendepunkte des Bauens“. Wachsmann war mit seinen Bauten wie in seiner Lehre stets auf der Suche nach Möglichkeiten, Industrialisierung und Architektur zu vermählen. Von den frühen Holzbauten, die er in den 1920er Jahren für das Oberlausitzer Unternehmen Christoph&Unmark entwickelte, bis hin zu den … Mehr lesen

Buch der Woche: Architektur – gezeichnet

Welch ein Aufriss

Klaus Jan Philipp, seit 2008 Leiter des Instituts für Architekturgeschichte an der Universität Stuttgart, hat spätestens mit der im gleichen Jahr in der Galerie Stihl in Waiblingen eröffneten – und gemeinsam mit seiner Frau Susanne Grötz kuratierten – Ausstellung „Faszination Architekturzeichnung“ unter Beweis gestellt, dass er ein besonderer Kenner architektonischer Zeichnungen ist. Im Vorwort des nun im Birkhäuser Verlag erschienenen … Mehr lesen

Buch der Woche: Adrian Streich Architekten

Zeitzeugnis

Für die aus einer imaginierten Zukunft getätigte Reflexion heutigen Handelns wird gerne die Frage herangezogen, was wohl unsere Kinder oder Enkel dereinst zu all dem sagen werden. Weniger moralinsauer kommt da die gedankliche Konstruktion des Futur zwei her, die unter anderen Harald Welzer in den Diskurs eingeführt hat und danach fragt, wie wir gelebt haben wollen. Wir denken uns also … Mehr lesen