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wo bist du heute?

Jedes Mal, wenn wir unseren Chefredakteur Andreas Denk in unserer wöchentlichen Videokonferenz getroffen haben, gab es eine kleine Überraschung. Denn immer erschien er vor einem anderen originellen Bildhintergrund, der uns Anlass zum Rätseln und zur Frage gab: „Na, wo bist Du heute?“. Manchmal war erst nach einigen Momenten klar, dass es sich hierbei um Fotografien handelt und nicht um reale … Mehr lesen

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eine verlorene utopie

An manche Sportereignisse erinnere ich mich äußerst gerne. Meist sind es die fast immer schicksalhaften Spiele meines schwarz-gelb bekittelten Heimatvereins. Große Spiele mitunter, große Siege, große Spieler, große Tradition, aber auch ebenso große Niederlagen, Pleiten, Pech und Pannen – das gehört zum Leben als „Sportsfreund“ und begleitet einen eben durch die Zeit, den Dortmunder genauso wie die Bayerin, den Schalker … Mehr lesen

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39° 8‘ 4,6‘‘ N , 26° 30‘ 12,6‘‘ O

Die geographischen Koordinaten des Flüchtlingslagers Moria nahe Mytileni auf der griechischen Insel Lesbos geben nicht preis, dass dies der Ort ist, an dem die europäische – und damit die deutsche – Flüchtlingspolitik an einem Tiefpunkt angekommen ist. Das „Erstaufnahmelager“ bei Moria wurde 2014 eingerichtet. Im Zuge der Fluchtwelle 2015 wurde das Lager, das von der griechischen Polizei und der UN-Flüchtlingsagentur … Mehr lesen

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wippe und kreuz

Mit der nationalstaatlichen Symbolik hat sich die Bundesrepublik immer schwer getan. Unvergessen, wie man in den frühen 1990er Jahren dem Bundesadler aus dem Bonner Plenarsaal ausgerechnet in der Herzgegend eine ordentliche Materialprobe entnommen hatte, um zu sehen, ob das Tier den Umzug nach Berlin überleben würde. Das Foto, das damals vom herzlosen Adler entstand, der wegen seiner Leibesfülle „Fette Henne“ … Mehr lesen

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rechte räume und linker populismus

Die belgische Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe spricht sich seit längerem dafür aus, dass die politische Linke ihre Ziele mit einer anderen Rhetorik deutlich machen müsse. Gegen den Populismus von rechts, aber auch gegen eine konservative Oligarchie, die demokratische und ökologische Weiterentwicklungen blockiere, müssten linke Positionen konfrontativ vorgebracht werden. Ob Mouffes Idee, Gleiches mit Gleichem zu beantworten, im politischen Diskurs Deutschlands Aufnahme … Mehr lesen

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klima und ästhetik

Fast wäre es beim BDA-Tag in Halle (Saale) zum offenen Disput gekommen. Zum Hintergrund: Am Nachmittag des Tages stellte der BDA sechs Projekte zur Diskussion, die pars pro toto aus den Einsendungen ausgewählt worden waren, die ein „Call for projects“ erbracht hatte. Dieser Aufruf war Ende letzten Jahres auf Initiative unserer Redaktion, von BDA und DAZ ergangen und hatte über … Mehr lesen

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Große Erzählungen

In diesem Jahr wird mit einer Fülle von Ausstellungen, Vorträgen, Veranstaltungen und Publikationen der hundertsten Wiederkehr der Gründung des „Bauhauses“ in Weimar gedacht. Keine andere Kunst- oder Architekturschule dieser Zeit hat es zu einer vergleichbar andauernden, wenngleich durchaus ambivalenten Nachwirkung geschafft, keiner anderen Schule ist es wie dem „Bauhaus“ gelungen, ihren Namen zu einer Marke zu machen, die bei vielen … Mehr lesen

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für a.s.

Vor ziemlich genau 25 Jahren habe ich A.S. kennengelernt. Unsere erste „tropische“ Begegnung im Haus des BDA in der Ippendorfer Allee in Bonn allein ist denkwürdig genug, um immer wieder gemeinsam erinnert und belacht zu werden. Im Dezember geht A.S. in Rente, und damit endet ein Vierteljahrhundert gemeinsamen Arbeitens an einem großartigen Projekt. Wahrscheinlich nicht enden wird eine genauso lange … Mehr lesen

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zwei akute fälle von politik

Manchmal ist politisches Handeln nur noch ein Fall für die Satire. So war die Anordnung des nordrhein-westfälischen Bauministeriums Ende August keine Überraschung, dass die Baumhütten zu räumen sind, in denen ein Teil der Waldbesetzer im Hambacher Forst lebt. Sie protestieren hier gegen das Abholzen des Waldes für den weiteren Abbau von Braunkohle durch den Energiekonzern RWE. Überraschend jedoch war die … Mehr lesen

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der briefträger

Die Filme des französischen Regisseurs Jacques Tati werden hierzulande oftmals nur als Humoresken interpretiert. Die schlaksige, mitunter linkisch wirkende Figur des Monsieur Hulot, den der Regisseur stets selber spielte, ließ zu ihrer Entstehungszeit in den 1950er Jahren an Theo Lingen oder Heinz Erhardt denken, spätere Generationen könnten sich an „Mister Bean“ erinnert fühlen. Die Situations- und Slapstickkomik, die Tati seinem … Mehr lesen