Ines Weizman

Dokumentarische Architektur

Pädagogik und digitale Räume 1931 traf Adolf Loos den Filmstar Charlie Chaplin. Im vornehmen Hotel Cap d’Antibes an der französischen Riviera wurde eine Galavorstellung des Films City Lights gegeben. Der Film handelt von einer blinden Bettlerin, der Chaplin über eine komplizierte, perfektioniert gestikulierte Geschichte eine Operation ermöglicht, die ihr das Augenlicht schenkt. Nun sehend, sucht sie nach ihrem Gönner, doch … Mehr lesen

Buch der Woche: Hannsjörg Voth und Ingrid Amslinger

Zu Lande und zu Wasser

Hannsjörg Voth ist spätestens seit seinem Projekt „Reise ans Meer“ (1975–1978) deutschlandweit ein Begriff. Mit Bundeswehrsoldaten hatte er ein 32 Meter langes Floß zum Transport einer zwanzig Meter langen, liegenden und bandagierten Skulptur geschaffen. Drei Jahre dauerten die Vorbereitungen. Allein das Einholen aller Genehmigungen und die entsprechenden Auseinandersetzungen mit den zuständigen Ämtern und Schifffahrtsbehörden möchte man sich nicht ausmalen. Mit … Mehr lesen

Buch der Woche: Moholy-Nagys „Von Material zu Architektur“

Bauhausbücher revisited

Der Berliner Gebrüder Mann Verlag hat im Bauhausjahr drei der bekanntesten Bauhausbücher neu gedruckt. Wir werfen einen Blick auf László Moholy-Nagys Buch „Von Material zu Architektur“ aus dem Jahr 1929 – eine Art Lehrbuch, in dem der berühmte Bauhauslehrer seine Methodik und Denkweise erläutert. Als Leiter des Vorkurses, einer breit aufgestellten Grundausbildung, die alle Schüler durchlaufen mussten, entwickelte er einen … Mehr lesen

Buch der Woche: Übersetzte Architekturen

Loos im Bild

Eine schwarz-weiße Fotografie, aufgenommen um 1928: Drei Männer und eine Frau stehen Arm in Arm auf einer sonnigen Terrasse und blicken gut gelaunt in die Kamera, die Kleidung der vier lässt sich leicht auf die 1920er Jahre datieren. Der Bau hinter der Gruppe dagegen könnte durchaus aktuell sein, weiße ornamentlose Fassade und schlichte, schnurgerade Geländer. Im Hintergrund sind noch Bauarbeiter … Mehr lesen

Buch der Woche: Finding Brutalism

Durch die schwarz-weiße Brille

Es ist kaum zu leugnen, dass die Architektur des Brutalismus und das Medium der Fotografie, insbesondere schwarz-weiß-Fotografie, unwahrscheinlich gut zusammenpassen. Die ausdrucksstarken, skulptural anmutenden Formgebilde, die komplexen und starke Kontraste erzeugenden Durchdringungen und Überlagerungen von Baukörpern sowie die vielfältigen Oberflächenqualitäten des witterungsanfälligen rohen Betons lassen sich fabelhaft ins Bild bringen. Der Fotograf Simon Phipps lichtet bereits seit vielen Jahren brutalistische … Mehr lesen

DAZ

Parklandschaften

Eine angejahrte Asphaltrampe knickt nach unten ab und stürzt scheinbar direkt auf die bedrohlich nahe Zwerchhausgalerie einer gotischen Hallenkirche zu. Aufzugsaufbauten und Werbeträger rahmen wie zufällig die angeschnittene Doppelturmfassade des Kölner Doms. Renzo Pianos Walfischkaufhaus schiebt sich über die Horizontlinie aus Beton in die Höhe wie ein auftauchendes U-Boot. Die Schriftmarke „KAUFHOF“ in fünfziger-Jahre-Typografie scheint aus goldenen Lettern zu bestehen, … Mehr lesen

Fotoausstellung in der BDA Hamburg Galerie

Noch nie in Shanghai

Während die Shanghaiallee in Hamburger Hafen-City zwar zeitgenössische innerstädtische Architektur vorweisen kann, hat sie mit der wirklichen Stadt Shanghai wohl dennoch wenig gemein. Die chinesische Megastadt ist im kontinuierlichen Wachstum begriffen, bei 24-stündiger Bautätigkeit schießen die Bauwerke förmlich in die Höhe und führen zu einer Verdichtung der gigantischen Metropole. Der Fotograf Jan Siefke hat 16 Jahre in Shanghai gelebt und … Mehr lesen

Buch der Woche: Modernism Rediscovered

Drei mal Shulman

Julius Shulman, 1910 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren, gehört unbestritten zu den ganz Großen der Architekturfotografie. Vor allem in den Jahren der Nachkriegszeit und der Kennedy-Ära hatte er sie alle vor der Kamera: Richard Neutra, Frank Lloyd Wright, Frank O. Gehry, John Lautner, Pierre Koenig und viele mehr ließen ihre Bauten von Shulman in Szene setzen. Entstanden sind dabei … Mehr lesen

Ausstellung zu Albert Renger-Patzsch in der Pinakothek der Moderne

Ruhrpott neu-sachlich

Albert Renger-Patzsch gehört mit seinen Fotografien von Objekten der Industrie und Natur zu den bekanntesten Fotografen der sogenannten Neuen Sachlichkeit. In den Jahren 1927 bis 1935 entstand ohne konkreten Auftrag eine Werkreihe im Ruhrgebiet, die Stadtrand- und Haldenlandschaften, Hinterhöfe und Vorstadthäuser, Schrebergärten und Zechenanlagen zeigt. Renger-Patzsch veranschaulicht darin das direkte Nebeneinander von Industrie, Landschaft und Leben, welches das von der … Mehr lesen

Fotoausstellung in Ludwigshafen

Der Anfang

Das Ankommen von Flüchtlingen in Deutschland ist – spätestens seit letztem Sommer – eines der großen Themen hierzulande. Den globalen Wanderschaften und ihren Auswirkungen widmete sich die gleichnamige Ausgabe von der architekt 2/15. Im Heft abgedruckt fand sich auch eine eindrückliche Serie des 1975 in Teheran geborenen Fotografen Maziar Moradi. Für die Serie „Ich werde deutsch“ inszeniert der in Berlin … Mehr lesen