Buch der Woche: Gestalten und Konstruieren mit Stampflehm

Vier Elemente der Baukunst

Martin Rauch, 1958 in Schlins im österreichischen Vorarlberg geboren, ist ausgebildeter Keramiker und Ofenbauer. Während eines Aufenthalts als sogenannter Entwicklungshelfer auf dem afrikanischen Kontinent entdeckt er Lehm als Baumaterial, das nicht nur jederzeit an vielen Orten verfügbar, sondern einfach zu bearbeiten ist und darüber hinaus hervorragende Eigenschaften hat. Es ist einem angenehmen Raumklima zuträglich, ist haptisch und optisch schön, bindet … Mehr lesen

Gottfried Semper (1803 – 1879)

Die Wahrheit der Bekleidung

Wahrheitsfindung ist schwer in turbulenten Zeiten, wenn große Teile der Gesellschaft weder von den Äußerungen ihrer politischen Repräsentanten noch von den Medien der Meinungsbildung Orientierung erwarten können. Das war schon um 1800 der Fall, als glühende Anhänger der Revolutionsbewegungen sich von ihren Führern verraten fühlten. Sie begannen zu zweifeln, ob Vernunft, von den Denkern der Aufklärung zum wichtigsten Vermögen der … Mehr lesen

Uwe Schröder

Architektonik des Raums

Zur Konstruktion in der Architektur „Schönheit ist nichts anderes als Freiheit in der Erscheinung.“ Friedrich Schiller, Kallias Briefe, 1793. Unter „Konstruktion“ verstehen wir von der sprachlichen Herkunft her zunächst ein „Zusammenbauen“, das Fügen von Teilen zu einem Ganzen, dann auch das so Gefügte selbst, welches mal mehr oder weniger der materialen Form des Bauwerks entspricht. Der vielfältige Begriff „Konstruktion“ lässt … Mehr lesen

Workshop der Fortmann-Stiftung

Textiler Raum

Dem Architekten Gottfried Semper (1803-1879) zufolge lag der Ursprung der Architektur im Textilen, in den gewebten und geflochtenen Hüllen, die die frühesten nomadischen Behausungen umfingen. Heute werden Textilien beim Bauen wiederentdeckt, Hightech-Gewebe versprechen dabei neue Gestaltungsformen und Konstruktionsweisen. Die Fritz und Trude Fortmann-Stiftung für Baukultur und Materialien veranstaltet am 1. März einen Workshop, bei dem nach der Bedeutung des Textilen … Mehr lesen

Uwe Schröder im Gespräch mit Andreas Denk

Fühlende Annäherung

Form, Funktion, Raum und Material Andreas Denk: Wenn wir über den Begriff des Materials nachdenken, können wir vordergründig zwei Betrachtungsebenen unterscheiden. Es gibt eine Begriffsebene, die aus den Eigenschaften eines Stoffes gewonnen ist. Sie resultiert daraus, dass man sich – wann immer man etwas herstellt – für einen Stoff entscheidet, der von vornherein bestimmte materielle Eigenschaften hat, die der Funktion … Mehr lesen

Andreas Denk

Res Publica

Der öffentliche Raum als demokratisches Ideal Die Divergenzen und Widersprüche, die die Gesellschaft unserer Zeit prägen, zeigen sich besonders deutlich in der völlig unterschiedlichen Bewertung, die der „öffentliche Raum“ unserer Städte derzeit erfährt. Auf der einen Seite ist insbesondere der mit Konsum verbundene Aufenthalt unter freiem Himmel und in der anregenden Atmosphäre urbaner Geschäftigkeit so beliebt wie niemals zuvor. Die … Mehr lesen

Uwe Schröder und David Kasparek

Wand und Wände

Mehr als nur ein Bauteil Dicke, dünne, gläserne, steinerne, hängende, stehende, abschließende, abwehrende, tragende, nicht tragende, schützende, sprechende, repräsentative, ehrliche, plastische, gegliederte, glatte, farbige, raumbildende, räumliche, massive, mehrschalige, einschalige, konstruktive, trennende, bekleidete, rohe, heilige, schwere, leichte, wärmende, kühlende, homogene, zusammengesetzte, gefügte, gemauerte, gegossene, addierte, subtrahierte, innere, äußere, maskierte, dekorierte, bekleidete, bildende, abbildende, monumentale, niedrige, hohe, lange, umschließende, ausschließende, vorgestellte, gefühlte, … Mehr lesen

editorial

der platz

Majdan, Tahrir, Taksim. Orte der Empörung, der Begeisterung, der Trauer, der Resignation. Orte einer Weltgeschichte. Majdan Nesaleschnosti, Maidān at-Taḥrīr, Taksim Meydanı. Drei Plätze mit drei großen und unendlich vielen kleine Geschichten, auf denen Tausende von Schicksalen einen Lauf genommen haben, den ein Mensch in seinem Leben nicht vorhersehen kann. Wendepunkte. Unbestritten sind es die Plätze, auf denen zuletzt große gesellschaftliche, … Mehr lesen

Thomas H. Schmitz

Wirkkräfte des Raums

Für eine architekturspezifische Farben-Theorie Farbe scheint in der Architektur ursprünglich kein fundamentales, eigenes Problem gewesen zu sein, denn Farbe war immer schon – als Eigenschaft der Materialien – ein substantieller Bestandteil des physischen Bauens. Erst mit den zunehmenden Einflussmöglichkeiten des Menschen auf Baumaterialien wurde auch deren Eigenfarbigkeit (beispielsweise durch das Brennen von Lehm) gestaltbar und konnte zur Gliederung und zum … Mehr lesen

der schöne gebrauch

Vom Mittelpunkt des Hauses zum Riesen-iPad: Was ist nur aus dem Herd geworden?

Man kann es drehen und wenden wie man will: Die Küche als rein auf funktionale Abläufe ausgerichteter Raum ist passé. Die von Planern und Planerinnen wie der großen Margarete Schütte-Lihotzky erdachten und auf ein Minimum an Raum und Grundfläche reduzierten, maximal optimierten „dienenden“ Arbeitskabinette haben ausgedient. Ob man nun die Party vom letzten Wochenende oder doch noch einmal Gottfried Semper … Mehr lesen