Editorial

 Laboratmosphäre

Mehr noch als bei früheren Architekturbiennalen geht es in diesem Jahr in Venedig darum, welchen Weg die Architektur im Globalen Süden einschlagen wird und wie sich dabei die Leitthemen „Dekolonisierung“ und „Dekarbonisierung“ verknüpfen lassen (ein Überblick über die interessantesten Biennale-Beiträge siehe S. 10 – 15 im Heft). Kuratorin Lesley Lokko überlässt die Bühne des „Labors der Zukunft“ diesmal insbesondere Akteurinnen und Akteuren … Mehr lesen

Buch der Woche: Venezianische Wohnkultur der Renaissance

Leben mit Palladio

Das Buch von Antonio Foscari füllt eine Lücke. Die enorme Bedeutung und Wertschätzung, die der vicentinische Architekt Andrea Palladio nicht nur bei Architekten und Kunsthistorikern seit dem 19. Jahrhundert genießt, können wahrscheinlich gerade noch Schinkel, Mies oder Kahn auf sich vereinigen. Wahrscheinlich zu Recht: Auch jenseits der gebauten Form ist Palladio – mindestens genauso wie Schinkel – ein „Veredler aller … Mehr lesen

Alexander Stumm

Die Stadt der Dokumente

Venedig zwischen Zerstörung und Erneuerung Seit der Renaissance betrachteten Architekten antike Bauten als vorbildlich. Es war nicht so, dass den Ruinen des untergegangenen römischen Reichs in den Jahrhunderten zuvor keine Beachtung geschenkt worden wäre, aber man sprach ihnen keinen Dokumentcharakter zu. Erst im 19. Jahrhundert begann unter Architekten und historischen Gelehrten eine Auseinandersetzung darüber, wie mit relevanten historischen Baudokumenten in … Mehr lesen

Anupama Kundoo in Hannnover

Wissen und Gemeinschaft bauen

Anupama Kundoo betreibt seit 1990 Materialforschung im Sinne einer Architektur, die sowohl umweltschonend als auch von sozioökonomischem Nutzen ist. Am kommenden Donnerstag, 14. November 2019 kommt sie in der Reihe BDAforum für einen Vortrag nach Hannnover. Unter dem Titel „Wissen bauen, Gemeinschaft bauen“ spricht sie ab 19 Uhr im Auditorium des Sprengel Museums. Für die Arbeit der international renommierten und vielfach ausgezeichneten … Mehr lesen

Donatella Fioretti im Gespräch mit Benedikt Hotze

Ein Ganzes schaffen

Donatella Fioretti absolvierte 1990 ihr Studium der Architektur am Istituto Universitario di Architettura di Venezia (IUAV). In Partnerschaft mit Piero Bruno und José Gutierrez Marquez gründete Donatella Fioretti 1995 das Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez mit Standorten in Berlin und Lugano. Kulturbauten sowie Wohnungs- und Bildungsbauten, auch in der Auseinandersetzung mit bestehender, denkmalgeschützter Architektur, bilden die Schwerpunkte des Büros, einige Projekte … Mehr lesen

Architekturbiennale Venedig

Team „2038“ kuratiert Deutschen Pavillon

Zwei Monate lang geisterte die Meldung schon durch die Fachwelt, inzwischen hat das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sie auch offiziell verkündet: Der deutsche Beitrag auf der kommenden Architekturbiennale in Venedig wird kuratiert vom Team „2038“ um die Architekten Arno Brandlhuber, Olaf Grawert (beide Brandlhuber+) und Nikolaus Hirsch sowie den Film-Regisseur Christopher Roth. Die nicht mehr allzu ferne … Mehr lesen

Buch der Woche: Elements of Architecture

Unvollständige Enzyklopädie

Im Jahr 2014 kuratierte Rem Koolhaas die Architekturbiennale in Venedig. Titel der Schau war „Elements of Architecture“ und genau das wurde dann auch gezeigt: eine objektivierte Zusammenstellung jener Elemente, die Koolhaas mit seinem Heer von Helfern ausgemacht hatten, aus denen sich Architektur zusammensetze. Ein Missverständnis in der Rezeption der Ausstellung war dabei, dass die Sammlung für das Gelingen von Architektur … Mehr lesen

Ein Rundgang über die Architekturbiennale 2018

Von China in den Vatikan

China: Urbarmachung Kurator Li Xiangning hat dem chinesischen Pavillon am Ende des Arsenales den Titel „Building a Future Countryside“ gegeben. Li nimmt, wie so viele derzeit, den ländlichen Raum in den Fokus seiner Betrachtung. Dabei stellt er die Grundthese auf, dass in einem Land, das sich in den letzten Jahrzehnten voll und ganz auf seine Städte als Zonen der Produktion … Mehr lesen

editorial

Tre Tempi

In Venedig lässt sich seit vielen Jahren ahnen, vermuten und studieren, wie sich das Image der europäischen Stadt in der Epoche der Globalisierung als imagestarke Marke entwickeln wird. Tatsächlich kommen bis zu 130.000 Besucher täglich in die Stadt, um dieses ästhetische, technische und ökonomische Wunderwerk zu sehen. Dagegen hat die Stadt höchstens 50.000 feste Einwohner. Die Gentrifizierung der Toplagen und … Mehr lesen

Deutscher Beitrag auf der 16. Architekturbiennale in Venedig

Freiraum und Grenzen

Am gestrigen Tage gab es die Berliner Mauer exakt genau so lange nicht mehr, wie sie die Stadt teilte, nämlich 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage lang. Der Einfluss dieser relativ kurzen Zeitspanne ist dennoch bis heute spürbar. Um die räumlichen und architektonischen Erscheinungen auf und an dem ehemaligen Grenzstreifen soll es auch im Deutschen Pavillon auf der 16. … Mehr lesen