kritischer raum

Licht am Ende des Tunnels

Das Bauhaus-Museum in Weimar von Heike Hanada, Berlin, 2015 – 2019 Der Weg vom Bahnhof zum neuen Bauhaus-Museum in Weimar ist ein Zeittunnel. Vorbei an sozialistischen Gedenk- und Feierstätten geht der Weg immer geradeaus auf den ersten Museumsbau Thüringens zu, das sogenannte „Neue Museum“, ein vergleichsweise raffinierter Bau der Semper-Schule mit Gliederungs- und Schmuckformen der italienischen Renaissance. Die fast charmante Architektur des … Mehr lesen

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Ensemble im Hinterhof

Die Sammlung Philara in Düsseldorf von Joachim Sieber Architekten, Düsseldorf, 2012–2017 Das Schicksal privater Kunstsammlungen liegt entweder in der tragischen Verborgenheit im Haus eines Sammlers, mit der Konsequenz der postumen Auflösung und des Verkaufs, oder in der Präsentation als Dauerleihgabe, Stiftung oder Schenkung in öffentlichen Museen. Der Düsseldorfer Sammler Gil Bronner ist einen anderen Weg gegangen. Ursprünglich wollte der als … Mehr lesen

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Ein architektonisches Anagramm

Die ehemalige Bremer Landesbank in Bremen von Caruso St. John Architects, 2011 – 2016 Auf den ersten Blick sieht das neue Bankgebäude an der Ecke des Bremer Domshofs so aus, als ob es immer schon dagewesen wäre. Das ist kein Zufall. Der dunkle Klinkerbau fügt sich trotz seines monumentalen Auftritts den Nachbarn, der historistischen Bremer Nationalbank von 1896, die gleichzeitig das Stammhaus … Mehr lesen

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Aussicht auf Arbeit

Das Spenner-Forum in Erwitte von Schilling Architekten, Köln, 2014 – 2016 Erwitte liegt in der Hellwegbörde der südöstlichen Westfälischen Bucht. Die größere Kleinstadt liegt im Dreieck von Soest, Lippstadt und Paderborn. Das größte Glück des flachen Landes ist der hier anstehende Kalkmergel, der gleich mehreren Zementwerken als Grundlage für ihre Produktion dient. Dirk Spenner, einer dieser Hersteller, plante in unmittelbarer Nachbarschaft seines … Mehr lesen

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Fiktive Harmonie

Das DomRömer-Quartier in Frankfurt von verschiedenen Architekten, 2009–2018 1994 verkaufte die Stadt Frankfurt ihr Technisches Rathaus, das an der Stelle der 1944 zerstörten Altstadt errichtet wurde, an eine Tochter der Deutschen Bank für 148 Millionen Mark. In einer Klausel wurde vereinbart, dass die Kommune das Gebäude nach zwölf Jahren für 136 Millionen Mark zurückkaufen könne. Unterdes hatte die Stadt jährlich … Mehr lesen

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Icon, Index und Symbol

Die Elbphilharmonie in Hamburg von Herzog & de Meuron, Basel, 2001 – 2017 Vor mehreren Jahren prophezeite ein Sachwalter des Bauvorhabens Elbphilharmonie bei einer Besichtigung des noch nicht vollendeten Rohbaus, dass in der Annahme der zu erwartenden Symbolkraft des neuen Hauses schon bald niemand mehr über die gewaltigen Termin- und Preisüberschreitungen sprechen würde. „Hamburg braucht ein neues Symbol, und die Elbphilharmonie wird es werden“, … Mehr lesen

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Stolz der Stadt

Nicht nur im Fußball hält sich hartnäckig das Image der Stadt Bochum als „graue Maus“ im Revier. Der immer noch nicht überwundene Strukturwandel und die Schließung der Opel-Werke haben die Situation nicht sehr viel besser werden lassen. Trotzdem begegnet man im „Revier“ den Unwägbarkeiten des Lebens immer noch mit gutem Humor und Satire. Zumindest architektonisch verzeichnet Bochum allerdings immer wieder … Mehr lesen

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Milieu und Atmosphäre

Das Kreativwirtschaftszentrum „C-HUB“ in Mannheim von Hartwig Schneider Architekten, Stuttgart, 2012 – 2015 Das Einfache ist meist das Schwere. Dabei muss man nicht gleich an Mies van der Rohes Lebensleistung denken, für die Verbindung von architektonischer Form, Konstruktion und Ausdruck die vermeintlich „einfachste“ Figur zu finden. Das Einfache kann vielmehr auch eine unmittelbare Erfordernis der Umgebung sein. Auch dadurch wird es nicht … Mehr lesen

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Ein Raum, um Gott zu ehren

Die Zentralmoschee der DITIB in Köln-Ehrenfeld von Paul Böhm, Köln, 2006–2017 Die Geschichte des Baus der Zentralmoschee der DITIB, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V., wird bestimmt durch eine große Idee, die in den Jahren nach ihrer Formulierung durch eine Kette von Irrtümern, Missverständnissen und Intrigen immer kleiner geworden ist. 2006 gewann Paul Böhm, damals noch gemeinsam mit … Mehr lesen

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Schankopfer in der Bierkirche

Das Gasthaus Donisl von Hild und K Architekten in München, 2013 – 2015 „Die Sach’ ist durch“ soll Theres Wildmoser 2012 gesagt haben. Die damals 73-jährige Wirtsfrau, Witwe des schillernden „Mannsbilds“ Karl-Heinz Wildmoser – lange Zeit Präsident der Münchner „Löwen“, Donisl-Wirt und vom Bestechungsgeld-Skandal um die Münchner „Allianz-Arena“ schwer angeschlagener Geschäftsmann –, kommentierte so das Auslaufen ihres Pachtvertrags für den „Donisl“ nach … Mehr lesen